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    Beitrag von guggerli -- 17.5.05, 09:18
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    Chile und die Energie - was denkt Ihr?????


      Energie-Versorgungsdilemma
      Letzte Rettung Atomkraft?

      Wenn Argentinien seinem westlichen Nachbarn den Gashahn abdreht, dann macht das eines klar: Chile muss sich auf lange Sicht aus dieser Abhängigkeit befreien und eine Lösung für seine Energiekrise finden. Ein Weg könnte die Atomkraft sein.

      Wirtschaftsminister Jorge Rodríguez fand deutliche Worte angesichts der argentinischen Energieversorger, die sprichwörtlich «auf dem Schlauch stehen» und Chiles Unternehmer dazu zwingen, auf teurere Brennstoffe wie Kohle auszuweichen: Es sei wohl realistischer, den Glauben an billiges Gas aufzugeben und sich nach Alternativen umzusehen. Denn die Regierung unter Nestor Kirchner hat den Export wiederholt drastisch verringert, um eigene Versorgungsengpässe auszugleichen. Dies hat Chile an einer empfindlichen Stelle getroffen: Ein Drittel des Energiehaushaltes wird aus Naturgas produziert, über 90 Prozent davon stammt aus dem Nachbarland.
      Große Teile der chilenischen Wirtschaft erlebten somit in den letzten Wochen einen sprunghaften Anstieg ihrer Produktionskosten. Drei Millionen US-Dollar schlägt diese Unterversorgung täglich zu Buche, die Zeche muss wie so häufig der Endverbraucher zahlen.
      Für Juni hat die Regierung bereits eine Erhöhung der Stromrechnungen um zwölf Prozent über die Verabschiedung der neuen ley eléctrica angekündigt.
      Und eine Besserung ist nicht in Sicht. Die Gaskrise wird noch mindestens vier bis fünf Jahre lang anhalten, schätzen argentinische Experten. Die Vorkommen reichten nicht aus, um die Nachfrage sowohl auf dem argentinischen als auch auf dem chilenischen Markt zu befriedigen. Kurzfristig gibt es wohl keine Rettung aus dem Versorgungsdilemma. Um neue Gasquellen zu erschließen, bedarf es Investitionen, für die das Geld fehlt. Der Ansatz, auch von anderen Staaten, wie beispielsweise Perú, Gas zu beziehen, um damit nicht einseitig von Argentinien abhängig zu sein, ist nicht verkehrt, hilft aber nicht über das eigentliche Problem hinweg, einem Rohstoff ausgeliefert zu sein, der die Wirtschaft gegen Versorgungsschwankungen anfällig macht.
      «Zeit für einen Kurswechsel», meint Roberto Hojman. Der Präsident der Comisión Chilena de Energía Nuclear (Cchen) wittert bereits ein Umdenken in Regierungskreisen. «Atomenergie steht zwar derzeit nicht auf der politischen Agenda, aber wir sind bereit für den Augenblick, wenn die Entscheidung dafür fällt». In der Krise sehen die Atomkraftfreunde ihre Chance und verweisen auf die Nachteile der herkömmlichen Ressourcen.
      80 Prozent der weltweit produzierten Energie stammt aus fossilen Quellen wie Öl, Gas und Kohle. Diese Reserven schrumpfen, ihre Erschließung wird aufwendiger und teurer, ihre Nutzung mit dem Ausstoß des Umweltgifts Kohlendioxid schädigt das Weltklima. Gleichzeitig wächst der Energiehunger in der Welt enorm – laut einer Shell-Studie bis 2050 um das Doppelte.
      Die Kernspaltung verspricht verführerisch eine Linderung. Sie mag gefährlich und für die Bürger schwer durchschaubar sein, doch produziert sie kein Klimagift. Rasant steigende Preise für Öl und Benzin, die wiederum Gas verteuern, lassen Länder mit hohem Atomenergieanteil relativ kalt und die heimische Wirtschaft kann auch ohne Fahrverbote und zeitweisen Stromentzug in den Haushalten weiter arbeiten.
      Ein neues Bewusstsein gegenüber dieser Versorgungsproblematik gibt es auch in westlichen Industriestaaten. Deutschland setzt zwar auf die Energieträger Sonne, Wind und Wasserkraft. Aber reicht das aus? Atomlobbyisten warnen vor einem Versorgungsengpass, wenn die Kraftwerke in den kommenden Jahren nach und nach gemäß ihrer Restlaufzeiten im vereinbarten Atomkonsens abgeschaltet werden. Wie die entstehende Lücke geschlossen werden soll, weiss niemand so genau. Frankreich dagegen baut weiterhin auf Atomkraft und will seine 59 Reaktoren durch neue ersetzen. In Finnland entsteht ein Europäischer Druckwasserreaktor (EPR), Südafrika will einen so genannten Kugelhaufen- oder Hochtemperaturreaktor (HTR) errichten, und in Süd- und Ostasien sind derzeit 20 Meiler im Bau und weitere 40 in Planung. In den Labors von Kernforschern und Kraftwerksbauern in aller Welt wird an Generatoren neuen Typs gefeilt und über die Kernkraft als Lösung aller Energieprobleme nachgedacht.
      So auch in Chile. «Ich glaube, wir sollten uns diesem Energieträger nicht verschließen», erklärt Loreto Villanueva, Präsidentin der Cchen. «Wir müssen uns überlegen, ob nicht schon in naher Zukunft die Nuklearenergie eine Option für Chile sein kann».
      Dass es bei der Kernkraft allerdings Gefahren gibt, wird gerne von Befürwortern verschwiegen. Anlagen wie bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl seien heute undenkbar, räumt Roberto Hojman Bedenken aus. Dennoch: Ein Restrisiko verbleibt, auch durch die Anschlagsgefahr von Terroristen. Zudem muss radioaktiver Müll zwischengelagert und entsorgt werden, was sehr kostspielig und wie im Fall von Deutschland nicht ohne massive Proteste von Atomkraftgegnern abläuft. Und selbst wenn Chile in die Atomenergie einsteigt, können nach Schätzung von Claudio Tenreiro, Ex-Präsident der Cchen, zwei mittlere Kraftwerke mit einer Kapazität von 400 Megawatt wohl erst im Jahre 2015 in Betrieb genommen werden.
      Eine schnelle Lösung der Energiekrise wird es also nicht geben. Chile wird wohl weiterhin der instabilen Versorgung aus Argentinien ausgeliefert sein. Bevor das Licht ganz ausgeht, muss sich das Land jedoch ernsthaft um Lösungen bemühen. Für viele ist es schon fünf vor zwölf.

      Arne Dettmann

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    Beitrag von guggerli -- 17.5.05, 09:18
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    Chile und die Energie - was denkt Ihr?????


      Energie-Versorgungsdilemma
      Letzte Rettung Atomkraft?

      Wenn Argentinien seinem westlichen Nachbarn den Gashahn abdreht, dann macht das eines klar: Chile muss sich auf lange Sicht aus dieser Abhängigkeit befreien und eine Lösung für seine Energiekrise finden. Ein Weg könnte die Atomkraft sein.

      Wirtschaftsminister Jorge Rodríguez fand deutliche Worte angesichts der argentinischen Energieversorger, die sprichwörtlich «auf dem Schlauch stehen» und Chiles Unternehmer dazu zwingen, auf teurere Brennstoffe wie Kohle auszuweichen: Es sei wohl realistischer, den Glauben an billiges Gas aufzugeben und sich nach Alternativen umzusehen. Denn die Regierung unter Nestor Kirchner hat den Export wiederholt drastisch verringert, um eigene Versorgungsengpässe auszugleichen. Dies hat Chile an einer empfindlichen Stelle getroffen: Ein Drittel des Energiehaushaltes wird aus Naturgas produziert, über 90 Prozent davon stammt aus dem Nachbarland.
      Große Teile der chilenischen Wirtschaft erlebten somit in den letzten Wochen einen sprunghaften Anstieg ihrer Produktionskosten. Drei Millionen US-Dollar schlägt diese Unterversorgung täglich zu Buche, die Zeche muss wie so häufig der Endverbraucher zahlen.
      Für Juni hat die Regierung bereits eine Erhöhung der Stromrechnungen um zwölf Prozent über die Verabschiedung der neuen ley eléctrica angekündigt.
      Und eine Besserung ist nicht in Sicht. Die Gaskrise wird noch mindestens vier bis fünf Jahre lang anhalten, schätzen argentinische Experten. Die Vorkommen reichten nicht aus, um die Nachfrage sowohl auf dem argentinischen als auch auf dem chilenischen Markt zu befriedigen. Kurzfristig gibt es wohl keine Rettung aus dem Versorgungsdilemma. Um neue Gasquellen zu erschließen, bedarf es Investitionen, für die das Geld fehlt. Der Ansatz, auch von anderen Staaten, wie beispielsweise Perú, Gas zu beziehen, um damit nicht einseitig von Argentinien abhängig zu sein, ist nicht verkehrt, hilft aber nicht über das eigentliche Problem hinweg, einem Rohstoff ausgeliefert zu sein, der die Wirtschaft gegen Versorgungsschwankungen anfällig macht.
      «Zeit für einen Kurswechsel», meint Roberto Hojman. Der Präsident der Comisión Chilena de Energía Nuclear (Cchen) wittert bereits ein Umdenken in Regierungskreisen. «Atomenergie steht zwar derzeit nicht auf der politischen Agenda, aber wir sind bereit für den Augenblick, wenn die Entscheidung dafür fällt». In der Krise sehen die Atomkraftfreunde ihre Chance und verweisen auf die Nachteile der herkömmlichen Ressourcen.
      80 Prozent der weltweit produzierten Energie stammt aus fossilen Quellen wie Öl, Gas und Kohle. Diese Reserven schrumpfen, ihre Erschließung wird aufwendiger und teurer, ihre Nutzung mit dem Ausstoß des Umweltgifts Kohlendioxid schädigt das Weltklima. Gleichzeitig wächst der Energiehunger in der Welt enorm – laut einer Shell-Studie bis 2050 um das Doppelte.
      Die Kernspaltung verspricht verführerisch eine Linderung. Sie mag gefährlich und für die Bürger schwer durchschaubar sein, doch produziert sie kein Klimagift. Rasant steigende Preise für Öl und Benzin, die wiederum Gas verteuern, lassen Länder mit hohem Atomenergieanteil relativ kalt und die heimische Wirtschaft kann auch ohne Fahrverbote und zeitweisen Stromentzug in den Haushalten weiter arbeiten.
      Ein neues Bewusstsein gegenüber dieser Versorgungsproblematik gibt es auch in westlichen Industriestaaten. Deutschland setzt zwar auf die Energieträger Sonne, Wind und Wasserkraft. Aber reicht das aus? Atomlobbyisten warnen vor einem Versorgungsengpass, wenn die Kraftwerke in den kommenden Jahren nach und nach gemäß ihrer Restlaufzeiten im vereinbarten Atomkonsens abgeschaltet werden. Wie die entstehende Lücke geschlossen werden soll, weiss niemand so genau. Frankreich dagegen baut weiterhin auf Atomkraft und will seine 59 Reaktoren durch neue ersetzen. In Finnland entsteht ein Europäischer Druckwasserreaktor (EPR), Südafrika will einen so genannten Kugelhaufen- oder Hochtemperaturreaktor (HTR) errichten, und in Süd- und Ostasien sind derzeit 20 Meiler im Bau und weitere 40 in Planung. In den Labors von Kernforschern und Kraftwerksbauern in aller Welt wird an Generatoren neuen Typs gefeilt und über die Kernkraft als Lösung aller Energieprobleme nachgedacht.
      So auch in Chile. «Ich glaube, wir sollten uns diesem Energieträger nicht verschließen», erklärt Loreto Villanueva, Präsidentin der Cchen. «Wir müssen uns überlegen, ob nicht schon in naher Zukunft die Nuklearenergie eine Option für Chile sein kann».
      Dass es bei der Kernkraft allerdings Gefahren gibt, wird gerne von Befürwortern verschwiegen. Anlagen wie bei der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl seien heute undenkbar, räumt Roberto Hojman Bedenken aus. Dennoch: Ein Restrisiko verbleibt, auch durch die Anschlagsgefahr von Terroristen. Zudem muss radioaktiver Müll zwischengelagert und entsorgt werden, was sehr kostspielig und wie im Fall von Deutschland nicht ohne massive Proteste von Atomkraftgegnern abläuft. Und selbst wenn Chile in die Atomenergie einsteigt, können nach Schätzung von Claudio Tenreiro, Ex-Präsident der Cchen, zwei mittlere Kraftwerke mit einer Kapazität von 400 Megawatt wohl erst im Jahre 2015 in Betrieb genommen werden.
      Eine schnelle Lösung der Energiekrise wird es also nicht geben. Chile wird wohl weiterhin der instabilen Versorgung aus Argentinien ausgeliefert sein. Bevor das Licht ganz ausgeht, muss sich das Land jedoch ernsthaft um Lösungen bemühen. Für viele ist es schon fünf vor zwölf.

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    Beitrag von Jules -- 21.5.05, 16:08
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    Re: Chile und die Energie - was denkt Ihr?????


      H, ich finde Atomenergie immernoch seeehr bedenklich. Wenn die Atomkraftwerke sowieso nicht vor 2015 in Betrieb genommen werden können, dann würde ich doch wohl lieber in diesen 10 Jahren die erneuerbaren Energiequellen verbessern. Durch ein paar Fördermittel könnte man da bestimmt schon viel machen. Gerade in der Wüste oben im Norden kann man doch bestimmt viel Sonnenenergie gewinnen??!
      Uran ist echt sehr schädlich, also lieber die Finger davon lassen!

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    Beitrag von perrine -- 19.5.05, 13:12
    EMail: E-Mail

    Re: Chile und die Energie - was denkt Ihr?????


      Da wir nur im Juli nach Chile reisen können (Betriebsferien) möchte ich gerne wissen, ob und wie die chilenischen Häuser geheizt werden. Ich habe einmal im August schrecklich gefroren. Die einzige Heizung war ein elektr. Oefeli.
      Auch im Wohnzimmer gab es damals ( 1980) nur ein Cheminee mit Gas. Aber das wird sich in der Zwischenzeit wohl etwas geändert haben.

      Sicher haben die begüterten Chilenen eine Zentralheizung. Wenn man aber so in Hostals und Backpapers logiert. Wie ist es dort? Wir wollen ja nicht unbedingt die Landbevölkerung um ihre Energie bringen. Frieren wollen wir aber auch nicht.

      Gruss Perrine

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