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Standort - Forum - Re: Fest zum Unabhängigkeitstag
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    Beitrag von Gerhard Bacher -- 16.9.04, 03:45
    EMail: E-Mail WWW: www.southern-sky-tours.cl

    Re: Fest zum Unabhängigkeitstag


      Hallo Martin,
      ich werde dir jetzt nicht einen ausgedehnten historischen Abriss zum Besten geben, sondern wollte nur schnell darauf hinweisen, dass der 18.September KEINESFALLS als Unabhaengigkeitstag benannt werden darf, da sich zu diesem Datum im Jahre 1810 das erste chilenische Cabildo, also die "Nationalversammlung" zusammentat.
      Dies fand noch weit vor der legalen Unabhaengigkeit statt, daher ist es voellig falsch, von einem Unabhaengigkeitstag zu sprechen- sorry.
      Trotzdem schoene Feier noch, ich hoffe, es kann dir jemand weiterhelfen,
      Gerhard
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    Beitrag von Camilo -- 16.9.04, 07:09
    EMail: E-Mail

    Re: Fest zum Unabhängigkeitstag


      Hallo:
      Nein nein, lieber Gerhard, es handelt sich auch nicht um den ersten Cabildo. Am 18. September 1810 trafen sich die Mitglieder des Cabildos von Santiago und ernannten die erste Junta de Gobierno, die im Namen des Königs von Spanien das Land regieren sollte während er in Händen Napoleons gefangen blieb. Es war ja sozusagen eine Erklärung der Treue zur spanischen Monarschie, aber zum ersten Mal hatten die Chilenen selbst (criollos genannt)die Regierung in der Hand. Ist nur eine Formsache, denn im Grunde hast du natürlich Recht, es handelt sich nicht um den Tag der Unabhängigkeit, sondern er wird gefeiert weil es historisch gesehen den Unabhängigkeitsprozess einleitete, der erst acht Jahre später vollkommen gemacht wurde. Diese Junta wurde nach spanischen Beispiel ernannt, wo sich während der Napoleonischen Invasion in jeder Provinz eine bildete, mit demselben Ziel wie danach hier, also die Macht des Königs zu vertreten. Nach der Befreiung Spaniens und des Königs, wollten die Kolonien in Amerika diese schon gewonnene Macht nicht zurrückgeben und so fingen die eigentlichen Unabhängigkeitskriege an. Es ist eine interressante Diskussion die immernoch unter uns Chilenen stattfindet, so wie es immernoch "O'Higginistas" und "Carreristas" gibt.
      Huch, ist ein bischen lang geworden, hihi. Ja klar, trotzdem feiern... tikitikitiiii...!!
      Camilo
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    Beitrag von Kerstin -- 19.3.05, 12:40
    EMail: E-Mail

    an camilo


      Hallo Camilo,
      habe gerade im Internet rumgesucht und bin hier auf deine erklärung zum Thema Unabhängig in Chile gestoßen (ist allerdings schon ne weile her).
      ich schreibe gerade eine arbeit über Chile und mir brennen da ein paar Fragen unter den Nägeln.
      Wie ist das denn mit andres bello und Chile? Also was denken die menschen über ihn und seine Ideen? Und sind z.B. die Ideen über einen geeinten kontinentalstaat (alla Bolivar) noch präsent?
      Würde mich sehr interesseiren und freue mich über jede antwort!!!
      Kerstin
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    Beitrag von Kerstin -- 20.3.05, 18:35
    EMail: E-Mail

    Re: an camilo


      Hallo Camilo, vielen Dank für deine schnelle Antwort!!!

      Also: ich hab mich eigentlich nur mit Bellos Gedicht "America" beschäftigt. Da lädt er ja die Dichtung ein nach Lateinamerika zu kommen und die alte Welt mit der Korruption und all den anderen negativen zivilisationseinflüssen zu verlassen....Ich hab gelesen, dass sich durch dieses Gedicht der "americanismo" gebildet hat, es also so den Identitätsbildungsprozess beeinflusst hat. Sehen die Chilenen das auch so? Wie ist das denn überhaupt mit der "chilenischen" Identität? Also inwiefern ist die Orientierung an Europa immer noch gegeben und wie ist das Verhältnis zu den Mapuche? Die Fragen klingen ein wenig komisch und schwammig... Ich studier Kulturwissenschaft und die Hausaarbeit hat das Thema "Identität und Alterität am Beispiel CHiles"....
      Hoffe, di kannst mir ein wenig weiterhelfen. Vielen Dank schon mal!
      Kerstin
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